Inhalte des DDGI-Qualitätsmodells
Mit dem „Qualitätsmodell für die Beschreibung von Geodaten“ und die daraus resultierende DIN PAS 1071 hat der DDGI erstmalig ein Regelwerk geschaffen, das mithilfe einer standardisierten Struktur eine leichtere Auswahl der richtigen Geodaten ermöglichen soll.
Das Qualitätsmodell soll insbesondere das Spannungsfeld zwischen Anforderungen der Nutzer von Geodaten und der Informationsverfügbarkeit von Seiten der Geodatenanbieter auflösen. Der Begriff „Qualität“ ist hier nicht als alleinstehende Bewertung wie „gut“ oder „schlecht“ zu sehen, die einem Geodatenprodukt zugewiesen wird. Spezielle Geodaten können für den einen Zweck durchaus geeignet sein, während sie für einen anderen Zweck unzureichend sind. Damit ist hier unter Qualität die Eignung für eine ganz bestimmte Nutzung aus Sicht des Anwenders gemeint.
Das Qualitätsmodell basiert auf der Normenfamilie ISO191XX (Geographic Information), die von der International Organization for Standardization (ISO) erstellt wird. Diese Normen sind umfangreich und handeln das Thema geographische Information sehr detailreich ab. Dadurch werden sie jedoch auch sehr unübersichtlich. Allein auf Basis der ISO-Normen können Anbieter und Nutzer ihre Geodatenprodukte nicht beschreiben oder auswählen. Daher wurden diese Normen für die Anwendbarkeit in der Praxis aufbereitet und für den deutschen Sprachgebrauch im „Qualitätsmodell für die Beschreibung von Geodaten“ zusammen geführt.
Das Qualitätsmodell gliedert sich in beschreibende und quantitative Merkmale. Im Rahmen der beschreibenden Merkmale wurden Produktklassen definiert, denen ein Geodatenprodukt zugeordnet werden kann. Weiterhin umfasst das Kapitel die Produktbeschreibung, zu der Angaben über die Hersteller des Produktes, ursprüngliche Verwendung und Herkunft gehören. Produktmerkmale wie Maßstab, Aktualität, Datenmodell, Hauptverwendungszweck, Aktualisierung und Nutzungsrechte fallen ebenfalls unter die beschreibenden Merkmale.
Unter quantitativen Merkmalen versteht man methodisch verifizierbare Attribute. Sie werden durch Qualitätsmaße dargestellt. Hierzu gehören Angaben zur Positionsgenauigkeit, Vollständigkeit, logischen Konsistenz oder zeitlichen Genauigkeit. Angaben zu Nutzergruppen und Nutzerprofilen ergänzen die Beschreibung der potentiellen Anwendungsbereiche aus Sicht des Geodatenanbieters. In den Anhängen zum „Qualitätsmodell für die Beschreibung von Geodaten“ werden Beispiele für Qualitätsmaße genannt und ein reales Beispiel für die Verwendung des Qualitätsmodells aufgeführt.
Ein Glossar erläutert die verwendeten Fachbegriffe.
Formular zur Angabe der Qualitätsmerkmale
Mit Hilfe des hier zur Verfügung stehenden Formulars können die im Qualitätsmodell geforderten Qualitätsmerkmale vergleichbar dargestellt und verbreitet werden. Es ist als Vorschlag zu sehen, wie die im Qualitätsmodell geforderten Informationen übersichtlich dargestellt werden können. Im Rahmen von Ausschreibungen kann es z.B. auch in ein Pflichtenheft eingebunden werden.
Wie das Qualitätsmodell gliedert sich das Formular in beschreibende und quantitative Merkmale sowie in Nutzergruppen und Nutzerprofile. Zu Ihrer Unterstützung erscheint beim Ausfüllen der geforderten Einträge in Microsoft Word unten in der Statuszeile ein Hilfetext. Dieses Formular und der Hilfetext können jedoch die PAS 1071 nicht vollständig abbilden. Die PAS kann beim Beuth-Verlag, Berlin (http://www.beuth.de/langanzeige/104269912.html), als Druck- oder Download Exemplar erworben werden.